Jüdisches Leben in Göttingen
Tora, Mikwe und eine versetzte Synagoge
Die Wohnplätze und Synagogen der mittelalterlichen „Schutzjuden“ sowie ihr besonderer Rechtsstatus werden bei dem Rundgang ebenso erörtert wie die Gründe für ihre Vertreibung und Wiederansiedlung.
Die Universitätsgründung 1737 mit ihrer Religionsfreiheit sorgt für Hoffnung auf „Emanzipation“, doch ist der Umgang mit jüdischen Kollegen und Dienstleistern höchst ambivalent, wie das Beispiel Georg Christoph Lichtenberg eindrücklich belegt.
Nationalismus, Kolonialismus, Rassismus – im Verlauf des 19. Jahrhunderts engt sich der Handlungsspielraum für Menschen jüdischen Glaubens weiter ein, wie die Biographien von Heinrich Heine und Theodor Benfey deutlich zeigen. Während die Selbstassimilation durch Taufe ihnen den Weg in eine bessere Zukunft zu öffnen scheint, ringen andere um ihre spirituelle Identität zwischen Liberalität und Orthodoxie, was sich am Bau der Synagoge Ecke Obere/ Untere Maschstraße ebenso ablesen lässt wie an der Einrichtung der Mikwe in der Roten Straße.
Der Blick auf Naziterror und Massenmord wird traurigerweise ergänzt durch Verdrängung und verspätete Aufarbeitung des Holocausts. Doch auch das Wunder des Wiedererwachens jüdischen Lebens nach 1945 und das gemeinsame Ringen um ein konstruktives Miteinander im Geiste des „Nie wieder!“ darf bei dieser Führung nicht fehlen.
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